Roman
Die Welt der schönen Bilder
Hermann Stiehl
ROWOHLT Taschenbuch , 1975

Mit Schärfe und Ironie schildert Simone de Beauvoir die Gesellschaft der Neureichen, in der Gefühle zu Werbespots werden. Die Menschen dieses Romans ersticken an den Lügen und Heuchelein der spätkapitalistischen Welt, beherrscht von Statussymbolen, von «schönen Bildern».
Felicitas von Lovenberg über das Buch >
»Dass die französische Philosophin auch Belletristik geschrieben hat, ist vielen nicht bewusst. Dieser schmale Roman aus den sechziger Jahren erzählt wie eine Frau aus neureichem Pariser Milieu, die scheinbar alles hat, was es zum Glück braucht, durch ihre heranwachsende Tochter dazu gebracht wird, sich und ihr Leben in Frage zu stellen – allerdings ohne Konsequenz. Auch, wenn Beauvoirs Kritik an Konsum und Konformismus mitunter etwas plakativ ausfällt, hat sie doch in unserer auf „Instagrammabilty“ getrimmten Gegenwart nichts von ihrer Relevanz eingebüßt. Darüber, welche Generation heute den Gesetzmäßigkeiten des schönen Scheins stärker ausgeliefert ist, Mütter oder Töchter, lässt sich streiten.«